SV Fellbach –TSV 1866 Weinsberg 32:33 (18:19)

In letzter Sekunde sichert sich der TSV die zwei Punkte beim Geister -Spiel.

In einer äußerst dürftig besuchten Zeppelinhalle in Fellbach waren die Weinsberger von Anfang an überlegen und waren über die meiste Zeit des Spiels in Führung.
Dennoch ließ sich der SV Fellbach nie abschütteln und lieferte einen packenden Kampf am Samstagabend.
Das Interesse an BWOL-Handball scheint in dem Stuttgarter Dorf noch nicht angekommen zu sein, was sehr schade ist, da die Fellbacher durchaus einen schnellen und attraktiven Handball spielen.
Auf Weinsberger Seite war einmal mehr Sven König der beste Mann. Er war nie zu halten und marschierte wie gewohnt als Kapitän vorneweg. 10 Feldtore waren der Beleg für die starke Leistung des 26-jährigen.
Die Mannschaft des SV Fellbach, um den ehemaligen Bundesligaspieler und Kopf der Mannschaft Andreas Blodig, agierte engagiert und ließ sich über die gesamte Spielzeit nie ganz abschütteln.
Das Fellbach ein hohes Tempo eingehen würde war im Vorfeld klar. Die Weinsberger waren jedoch gut vorbereitet und konnten mit einem exzellenten Rückzugsverhalten einige Bälle abfangen, was extrem wichtig war.Weinsberg startete mit einer bissigen Abwehr und einem kontrollierten Angriff gut in die Partie. In den ersten 15 Minuten wäre eine hohe Führung durchaus möglich gewesen.
Leider wurden vor allem in dieser Phase mehrfach völlig freieWürfe vergeben, wodurch Fellbach den Anschluss halten konnte.
Die Gastgeber konnten sich ohnehin in erster Linie bei Keeper Marc Krammer bedanken, der eine überragende Partie ablieferte und die Hausherren dadurch stets im Spiel hielt.
Vor allem in Halbzeit 2 sah es so aus,als könne sich Weinsberg entscheidend absetzen. Doch Krammer brachte die Gastgeber immer wieder, mit teilweise unfassbaren Paraden, zurück ins Spiel, sodass es, wie im Voraus erwartet, bis zur letzten Sekunde spannend blieb.
Der derzeit vermehrt in der Defensive gefragte Benni Baumann fasste passend zusammen: „Wir haben zu viele Tore im Gegenstoß und in der zweiten Welle zugelassen. Unsere 6:0-Abwehr stand im aufgebauten Angriff gut.“ Damit hatte Baumann nicht unrecht. Die Abwehr des TSV zeigte sich über weite Strecken sehr stabil. Nur selten konnte der SV Fellbach im aufgebauten Spiel eine Lösung finden.
Dass die Einstellung an diesem Tag der Schlüssel zum verdienten Sieg war, unterstrich auch Torhüter Tobi Krems nach der Partie: „Leiderhaben wir zu viele freie Bälle verworfen und so Fellbach ins Spiel kommen lassen.
Durch unseren guten Kampf, den wir hier abgeliefert haben, haben wir uns die Punkte am Ende absolut verdient.“
In den letzten Sekunden der packenden Partie ließ der Handball Gott seine Finger nicht aus dem Spiel und bescherte Weinsberg den hochverdienten Sieg, als der Ball mit der Sirene im Tor landete.
In der zweiten Spielhälfte konnte Fellbach nicht ein einziges Mal die Führung übernehmen, was als Indiz für die starke Weinsberger Vorstellung gesehen werden kann.
Da Fellbach bisher nahezu alle Spiele eng gestalten konnte, ist dieser Sieg in der Fremde für den TSV kaum hoch genug einzuschätzen. Die Freude nach dem Abpfiff war entsprechend groß.
Für die äußerst tapfer kämpfenden Fellbacher, die ihre individuelle Qualität bisher noch nicht in zählbare Punkte ummünzen können, tut diese bittere Niederlage sicherlich doppelt weh.
Die Totengräber-Stimmung in der Halle ist dieser Mannschaft definitiv nicht würdig.
Für den TSV geht es am kommenden Sonntag vor heimischem Publikum gegen den TSV Schutterwald, der mit 13 Punkten extrem stark in die Saison gestartet ist, darum, den dritten Sieg in Serie einzufahren. Beginn ist, wie gewohnt, um 17 Uhr in der Weibertreuhalle.