TSV Weinsberg-TSV Schmiden  32:24 (11:12)

Edin Hadzimuhamedovic wusste, wem er seinen ersten Sieg als Interimstrainer der Oberligamannschaft des TSV Weinsberg zu verdanken hat: Lächelnd umarmte der Coach nach der Schlusssirene Jan König. König war nicht nur mit zwölf Toren der beste Weinsberger Torschütze, sondern organisierte die Abwehr und vertrat auch seinen verletzten Bruder Sven als Spielmacher.

„Das war heute eine Weltklasseleistung von Jan“, schwärmte der Trainer.

Aber nicht nur König war in Topform, auch die beiden Torhüter Marc Krammer in der ersten Halbzeit und Adrian Zügel in Hälfte zwei verhinderten mit Glanzparaden, dass der Tabellenletzte aus Schmiden nach einem Blitzstart mit zwei schnellen Toren höher davonziehen konnte. Schmiden erwies sich 40 Spielminuten lang als der erwartet unangenehme Gegner. Die kämpferisch gleichwertigen Schmidener stellten die Kernerstädter in einem Spiel auf Augenhöhe auf eine harte Geduldsprobe. „Man hat gesehen, Schmiden ist spielerisch nicht so schlecht, wie es der Tabellenplatz vermuten lässt“, sagte Sven König.

Er fieberte mit seiner Mannschaft von außen mit und bescheinigte seinen Kameraden vorne und hinten eine Topleistung.

In den ersten drei Spielminuten gab es drei Weinsberger Fehlwürfe. Die Gäste bejubelten zwei schnelle Tore. Erst in der vierten Minute verkürzte Luca Kazmeier mit einem sicher verwandelten Siebenmeter auf 1:2. Mit seinem ersten Gewaltwurf sorgte Jan König in der 6. Minute für den 2:3 Anschlusstreffer. Der TSV Weinsberg lief in der von zahlreichen technischen Fehlern und Fehlwürfen geprägten Spielphase dem Vorsprung der Gäste hinterher. In der 14. Minute erzielte Moritz Lanig erstmals den Weinsberger Ausgleich zum 6:6. Als Moritz Wahl die Führung des Heimteams zum 7:6 erzielte, keimte bei den Fans Hoffnung auf eine Wende zugunsten der Gastgeber auf. Aber schnell ging Schmiden wieder mit zwei Toren in Führung. Erst in der 30.Minute verkürzte Moritz Wahl. Zur Pause führte der TSV Schmiden mit 11:12. „Hoffentlich biegen wir das in der zweiten Halbzeit noch irgendwie um“, bangte TSV-Handballabteilungsleiter Marco Horst in der Pause.

Nach Wiederanpfiff wechselte die Führung bis zur 38. Minute mehrfach. Erst als bei den beherzt kämpfenden Gästen, die nur vier Spieler auf der Bank hatten, ab der 39. Minute die Kräfte nachließen, gelang Weinsberg, angeführt von Jan König, die Wende. Drei Tore von König und zwei Treffer von Leonardo Magdic brachten die Kernerstädter bis zur 42 Minute mit 20:16 in Front. Danach ließen sich die Gastgeber die Butter nicht mehr vom Brot nehmen . Der Heim-TSV baute mit schnellem Angriffsspiel den Vorsprung bis zum Schlusspfiff auf acht Tore aus. In der zweiten Halbzeit funktionierte auch  Weinsbergs Abwehr wesentlich besser als vor der Pause. Mert Darancik setzte Sekunden vor Spielende mit dem 32:24 den Schlusspunkt. „Es war Zeit, dass wir mal wieder gewinnen“, meinte Matchwinner Jan König.

Den Erfolg habe sich die ganze Mannschaft durch die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit verdient. “Ich muss meiner Mannschaft in Sachen Moral, Leistungsbereitschaft und Kampfgeist ein Riesenkompliment machen“, lobte Weinsbergs zufriedener Trainer.

Weinsberg: Marc Krammer, Adrian Zügel (beide Tor), Jan König (12), Moritz-Lukas Lanig (4), Moritz Wahl (3), Mert Darancik (3), Maximilian Schulze (2), Simon Schrempf (2), Leo Leonardo Magdic (2), Luca Kazmeier (2/2), Robin Pech (1), Felix Hofacker (1), Timon Ströbel, Louis Heim, Benedikt Baumann. Siebenmeter 2/2 Zeitstrafen 2/2