TSV Weinsberg–HSG Konstanz 2  30:31 (15:16)

Der letzte Fehler verliert – Die alte Sportweisheit bewahrheitete sich am Samstagabend in der Weinsberger Weibertreuhalle. In einem ausgeglichenen und intensiven Oberligaspiel, das in der Anfangsphase von zahlreichen Abspielfehlern und Fehlpässen auf beiden Seiten geprägt war, unterlag der TSV Weinsberg  dem U23-Nachwuchsteam des Handballbundesligisten HSG Konstanz am Ende mit einem Tor Unterschied. Keine Mannschaft konnte sich in der Partie absetzen und Zeitpunkt einen größeren Vorsprung herausspielen. Nach dem Schlusspfiff gingen die frustrierten Weinsberger Handballer und ihr Trainer Oliver Heß mit hängenden Köpfen von der Platte. Die jubelnden und im Kreis tanzenden Gäste aus Südbaden skandierten „Auswärtssieg“.  Das Team von Coach Oliver Heß verspielte in den letzten drei Minuten einen durchaus verdienten und möglichen Punktgewinn. Dabei spielten zwei zweifelhafte Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, die das Publikum mit lauten Pfiffen quittierte, eine Rolle. „In der Endphase bekommen wir eine zwei Minutenstrafe, vorher das Foul an meinem Bruder blieb ungeahndet, diese Pfiffe gegen uns waren hart“, stellte Weinsbergs Kapitän Sven König fest. Das Spiel sei eng gewesen, weil es für beide Mannschaften in der Tabelle um etwas ging. „Wir wollten den Anschluss nach oben herstellen, Konstanz den Abstand nach unten vergrößern“, sagte Weinsbergs Kapitän. „Es war das erwartete äußerst knappe Spiel, die jungen Konstanzer Spieler sind gut ausgebildete Handballer“, meinte Coach Oliver Heß. Seine Mannschaft habe gut gespielt, am Ende jedoch einige freie Würfe nicht verwertet. Heß sieht einen Grund für die Niederlage in der mangelnden Chancenverwertung. Robin Mahl saß nach Spielende enttäuscht auf der Mannschaftsbank. Er hatte an der Niederlage zu knabbern: „Das muss ich erst mal verdauen, wir haben uns nicht belohnt und stehen uns manchmal selbst im Weg, dabei haben wir es als Mannschaft drauf“.   

„Ein Vier Punktespiel in Weinsberg“ stand auf der Internetseite der HSG Konstanz 2 vor dem Spiel zu lesen. Entsprechend motiviert trat die junge U23 Bundeligareserve der HSG Konstanz in Weinsberg an. Zu Beginn des Spiels war die Nervosität beiden Mannschaften anzumerken. Sowohl der erste Konstanzer Angriff als auch der Weinsberger Gegenzug endeten mit Fehlwürfen. Es dauert bis zur dritten Minute, ehe die Gäste durch einen Siebenmeter mit 0:1 in Führung gingen. Nach einem schönen Anspiel von Sven König erzielte Moritz Wahl den Ausgleich. König selbst erzielte eine Minute später die Weinsberger 2:1 Führung. Bis zur 8. Minute setzten sich die Gäste vom Bodensee auf 3:5 ab. Einige technische Fehler der Kernerstädter erleichterten den schnellen Konstanzern erfolgreiche Abschlüsse. Als Sven König Mitte der ersten Halbzeit die 10:8 Führung für den TSV erzielte, schien sich Weinsberg absetzen zu können. Aber Konstanz ließ nicht locker. Mit ihrem Tempospiel riss das Team vom Bodensee mehrfach Lücken in die Weinsberger Abwehr und führte zur Pause mit 15:16. In dieser Phase kassierte Weinsberg trotz doppelter Überzahl zwei Tore. Nach Wiederanpfiff nahm der TSV das Heft wieder in die Hand. Nach zwei Treffern von Felix Reichert und Maximilan Schulze lag das Heß-Team in der 34. Minute 17:16 in Front. Als Jan König in der 53. Minute das 30:29 erzielte, schien Weinsberg auf die Siegerstraße einzubiegen. Dann musste Jan König in Minute 57 nach einem zweifelhaften Schiri-Pfiff zwei Minuten auf die Bank. Umgehend glich Konstanz aus. Als der Konstanzer Torwart gleich zwei frei Würfe der Weinsberger Angreifer hielt und in der 60. Minute durch Pascal Mack das 30:31 fiel, war das Spiel für Weinsberg verloren.     

TSV 1866 Weinsberg: Sven König (9), Moritz Wahl (6), Felix Reichert (4), Jan König (4), Maximilian Schulze (3), Robin Mahl (3), Timon Ströbel (1), Simon Schrempf, Robin Pech, Marc Krammer, Felix Hofacker, Louis Heim, Dennis Geiger, Mert Darancik, Maximilian Brösch. Siebenmeter TSV 3/2, HSG 6/5, Strafzeiten: TSV 5, HSG 5 und 1 Disqualifikation

gud