TSB Schwäbisch Gmünd-TSV Weinsberg 30:31 (13:15)

Spannender geht es nicht. Weinsbergs Torhüter Marc Krammer avancierte beim Auswärtsspiel in Schwäbisch Gmünd nach der Schlusssirene zum Matchwinner für sein Team. Der TSV-Schlussmann wehrte nach einem echten Handballkrimi einen Siebenmeter ab, den das Schiedsrichtergespann wegen Spielverzögerung Sekunden vor Schluss gegen die Kernerstädter verhängt hatte.

„Es wäre tragisch gewesen, wenn der reingegangen wäre und uns einen wichtigen Punkt gekostet hätte“, meinte Weinsbergs Co-Trainer Alexander Heß. Er vertrat in Schwäbisch Gmünd seinen erkrankten Bruder Oliver. Der saß zuhause vor dem PC und „fieberte“ beim Livestream im Internet mit. 

„Am Ende war es auch Glück“, meinte Oliver Heß. Seine Mannschaft sei von Beginn an super ins Spiel gekommen und fast die ganze erste Halbzeit in Front gelegen. „Wir haben eine gute Abwehr gestellt und auch die Angriffe sehr gut aufgezogen“, meinte der Weinsberger Trainer im Telefoninterview. Er habe sich sehr über die starke kämpferische Leistung in der zweiten Hälfte gefreut, als seine Mannschaft einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt habe. Da haben die Jungs richtig Moral und Kampfgeist gezeigt“, lobte der Coach. „Wir haben dieses Mal über die Außen unsere Angriffe sehr gut gespielt, das Spiel wie vorher besprochen breiter angelegt und trotz der 30 Gegentore kompakt verteidigt“, ergänzte Co-Trainer Alexander Heß, der in der Großen Gmünder Sporthalle an der Seitenline stand. Robin Mahl, Timon Ströbel und Mert Darancik hätten zusammen acht Tore erzielt und die Gmünder Abwehr immer wieder vor Probleme gestellt. „Aber die ganze Mannschaft hat ein Kompliment für ihre mentale Stärke und kämpferische Einstellung verdient, sie hat in Unterzahl den Stress des Rückstands in der zweiten Hälfte weggesteckt und aufgeholt“, lobte Alexander Hess. Besonders Sven König sei seiner Rolle als Kapitän und Führungsspieler gerecht geworden habe hervorragend Regie geführt, und selbst zehn Tore erzielt. „Er hat uns ins Spiel zurückgebracht“, meinte der TSV-Co-Trainer.  Bis zum 4:4 in der 11. Minute war das Spiel ausgeglichen. Dann brachte Sven König mit einem verwandelten Siebenmeter die Gäste mit 4:5 in Führung und Moritz Wahl erhöhte mit dem nächsten Angriff auf 4:6.  Bis zur 23. Minute verteidigte der TSV beim Stand von 10:12 seinen Zwei-Tore-Vorsprung, dann konnten die Gastgeber durch zwei Treffer in Folge zum 12:12 ausgleichen. Umgehend ging Weinsberg durch Timon Ströbel in der 28. Minute wieder in Führung, Jan und Sven König ließen anschließend zwei Treffer zum Halbzeitstand von 13:15 für ihren TSV folgen. Nach Wiederanpfiff baute der TSV seinen Vorsprung bis beim 15:18 in der 36. Minute auf  drei Tore aus. Danach hatte Schwäbisch Gmünd seine stärkste Phase. Der Weinsberger Vorsprung schmolz in den nächsten fünf Minuten und die Hausherren gingen in der 42. Minute mit 21:20 in Führung, die sie zehn Minuten später auf  27:24 ausbauten. Sven König und Moritz Wahl hielten mit ihren Anschlusstreffern den TSV Weinsberg im Spiel. Felix Hofacker glich in Minute 58 zum 30:30 aus und mit seinem 10. Tor in der 59. Minute zum 30:31 ließ Sven König seine Mannschaftskameraden und die mitgereisten Weinsberger Fans jubeln und vom Sieg träumen. Die wichtigen zwei Auswärtspunkte   wurden dann durch den von Marc Krammer gehaltenen Siebenmeter Realität.

TSV Weinsberg: Sven König (10), Moritz Wahl (6), Robin Mahl (5), Felix Hofacker (3), Timon Ströbel (2), Maximilian Schulze (2), Jan König (2), Mert Darancik (1), Simon Schrempf, Felix Reichert, Robin Pech, Nicolas Koch, Louis Heim. Tor Marc Krammer, Maximilian Brösch.

Siebenmeter: TSB 5/2, TSV 3/1 Strafzeiten TSB 5, TSV 6, 1 Disq.
gud