TSV Weinsberg-SG Köndringen- Teningen 29:28 (13:11)
Spannender hätte auch Alfred Hitchcock den Oberliga-Auftakt in der Weibertreuhalle nicht inszenieren können. Weinsberg führt vier Sekunden vor der Schlusssirene mit einem Tor Vorsprung. Dann ein letzter Schiedsrichterpfiff: Siebenmeter für die SG aus Südbaden. Jozef Hantak der bereits zwei Strafwürfe sicher verwandelt hat tritt an. Zwischen den Weinsberger Pfosten Yannick Hölzl. Ganz cool kickt der Weinsberger Schlussmann den Siebenmeter zur Seite und wird zum Matchwinner. Bereits in der ersten Halbzeit hat Hölzl hervorragend gegen den Drittligaabsteiger gehalten und war seiner Mannschaft ein ganz starker Rückhalt. Dass er in der zweiten Halbzeit eine Doppelzeitstrafe wegen Meckerns absitzen musste, werden ihm nach seinen Glanzparaden die Teamkameraden und Trainer Stefan Fähnle sicher verzeihen.
Die Kernerstädter begannen in der ersten Viertelstunde als ob sie von der ersten Minute an Meister der Oberliga werden wollen. Konzentriert, aggressiv und zupackend in der Abwehr, schwungvoll, druckvoll trick- und erfolgreich im Angriff. „In der ersten Halbzeit haben anfangs Männer gegen Kinder gespielt“, kritisierte SG-Trainer Ole Andersen beim Trainertalk nach der Partie sein Team. „Wer nie in Führung geht, kann auch nicht gewinnen“, so der ehemalige dänische Nationalcoach. Die 200 Zuschauer in der Weibertreuhalle erlebten wieder die beiden Gesichter ihres TSV. Den Torreigen eröffnete in der zweiten Minute Maximilian Schulze mit dem 1:0 für die Hausherren, umgehend ließ Jan König den zweiten Weinsberger Treffer folgen. Sein Bruder Sven und Alexander Ruck erhöhten bis zur 9. Minute auf 5:2. Während Yannick Hölzl die Gästeangreifer mehrfach mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte, baute die Fähnle-Sieben ihren Vorsprung bis zur 15. Minute durch Tore von Maximilan Schulze, Sven König und Rico Reichert auf 9:3 aus. In der 20. Minute trug sich erstmals Alexej Prasolov mit seinem Treffer zum 11:6 in die Torschützenliste ein. In dieser Phase kam Köndringen-Teningen immer besser ins Spiel. In das Weinsberger Angriffsspiel schlichen sich immer wieder zu frühe Abschlüsse und Fehlwürfe ein. Eine Zweiminuten-Zeitstrafe gegen den TSV nutzten die Gäste um bis zur Pause auf 13:11 zu verkürzen.
In der zweiten Halbzeit gelang es Weinsberg nicht mehr, entscheidend weg zu ziehen. in der 38. Minute glich die SG zum 15:15 aus. Nun wogte das Spiel auf Augenhöhe hin und her. Seltsamerweise gelang es dem TSV in Unterzahl, sich durch zwei erfolgreiche Angriffe bis zur 43. Minute auf 20:18 abzusetzen. Den Vorsprung mit einem und zwei Toren konnte Weinsberg bis zum 26:26 Ausgleich in der 56. Minute verteidigen. Ein sicher verwandelter Siebenmeter von Prasolov brachte das 27:26. Zu leicht kamen die Gäste mit dem nächsten Angriff zum Ausgleich. dem 28:27 durch Rico Reichert in der 58 Minute folgte prompt der erneute Ausgleich. Mit einem weiteren Siebenmeter erzielte Alexej Prasolov in der 59 Minute das 29:28. Von den Zuschauern umjubelt parierte Fabrice Wersch den Köndringer Abschluss 60 Sekunden vor dem Spielende. Anstatt die Zeit herunterzuspielen schließt Linksaußen Alexander Ruck ab – über das Tor. Somit hatten die Gäste noch 43 Sekunden die Chance zum Ausgleich, ehe es zum Hitchcock-Finale mit dem glücklichen Ende für Weinsberg kam. „Wir haben heute von beiden Mannschaften Vollgashandball gesehen“, attestierte Stefan Fähnle beiden Mannschaften ein gutes Spiel. „Ich war heute etwas angespannt“, gestand Weinsbergs Neuzugang auf Linksaußen Florian Frank, der aus Oppenweiler zum TSV gewechselt ist und bei seinem Debüt ein Tor zum Weinsberger Erfolg beisteuerte.
Weinsberg: Hölz, Wersch (Tor), Schulze (5), R. Reichert (6), Cakar (1), J. König (1), F. Reichert, S. König (6), Alexander Ruck (5/2), Florian Frank (1), Alexej Prasolov (4/2), Moritz Wahl, Markus Seifer
Zeitstrafen: TSV Weinsberg 2, SG Köndringen-Teningen 3
gud
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