SG Heddesheim – TSV Weinsberg 30:37 (18:14)
Auf die Frage, wie es möglich sei zwei so unterschiedliche Halbzeiten zu spielen klärte TSV Trainer Markus Kübler seinen Gegenüber erst mal auf, mit welchen Problemen er derzeit im Training zu kämpfen hatte. „Mit einem sehr ausgedünnten Kader sich auf das Spiel vorbereiten zu müssen erschwert alles gewaltig. Da muss man sich nicht wundern, dass die Spieler eine Anlaufzeit brauchen und sich ins Spiel rein kämpfen müssen. Aber das haben sie bravourös gemacht.“
Mit einem verdienten 37:30 Sieg sicherte sich die Mannschaft von Markus Kübler in der Nordbadenhalle in Heddesheim die Auswärtspunkte 10 und 11 in dieser Saison. Vom Verlauf der ersten 30 Minuten könnte man ihnen das eine oder andere vorwerfen, was aber überragend in dieser Mannschaft steckt: sie gibt niemals auf. Das mussten schon mehrere Mannschaften in der zweiten Halbzeit zur Kenntnis nehmen. Sie resigniert nicht und gibt sich nicht gegenseitig die Schuld, sondern agiert als Mannschaft und hat damit Erfolg.
Der Beginn des Spiels war geprägt durch sehr erfolgreich herausgespielte Tore der Gastgeber vor allem auf den Flügeln. Von rechts und links ließen die Badener keine Chance liegen und zogen in der ersten Viertelstunde auf 11:6 davon. Beide Weins-berger Torhüter brachten in dieser Phase keine Hand an den Ball. Allzu leicht vergaben die Gäste ihre freien Wurfchancen, erlaubten sich technische Fehler und nutzten den Strafwurf nicht. Alexej Prasolov sorgte kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag dafür, dass der Abstand nicht noch größer wurde. Wieder war es der Linksaußen der SG, den vor der Halbzeit das 18. Tor erzielte.
Die Spieler des TSV müssen die Anweisungen des Trainers in der Pause förmlich aufgesogen haben. Vom Anspiel weg übernahm der TSV die Regie auf dem Spielfeld. Zweimal Prasolov und dreimal Kroll – davon ein herrlicher Dreher aus ganz spitzem Winkel – und die Gäste führten erstmals 20:19. Dieser 5:1 Lauf baute den TSV in jeder Hinsicht auf: die Abwehr wurde wesentlich beweglicher, von außen fiel kein einziges Tor mehr. Nico Fasano glänzte mit tollen Paraden, im Angriff wurde jede Lücke genutzt. Acht Minuten blieben die Nordbadener noch dran. Alexej, Mark und Jan brachten immer wieder den TSV in Führung.
Bei einer Abwehraktion in der 46. Minute verletzte sich Mark Leinhos am Fuß und musste humpelnd vom Platz. Er konnte dann nicht mehr weiterspielen.
Die Einheimischen gingen zur offensiven Deckung über, schufen sich aber dadurch Lücken, die Alexej konsequent nutzte.
In den nächsten acht Minuten wurden sie überrollt. Das 33:26 in der 51. Minute ließ die zahlreichen mitgereisten Weinsberger Fans aufatmen. Mit ihrem letzten Tor setzten die Kernerstädter noch ein Zeichen: Axel Schwerdtle spielte von ganz rechts außen zu Felix Reichert und das Kempa Tor gelang eindrucksvoll. „Bin ich froh, dass wir über die Feiertage uns regenerieren können“ meinte Mark Leinhos nach dem Spiel.
Es spielten: Fasano, Frisch (TW), J. König 5, Leinhos 2, Schwerdtle, S.König 6, Ruck 3/2, Prasolov 11, Kroll 9/3, Geiger, Vollert, Westerbusch.
Strafwürfe TSV 5/3, SG 2/2 Zeitstrafen 4:1
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