NSU Neckarsulm – TSV Weinsberg 29:29 (18:16)
Seiner Favoritenrolle überhaupt nicht gerecht wurde der TSV Weinsberg am Samstag in der sehr gut besuchten Ballei.
Die überaus zahlreichen Weinsberger Fans versuchten zwar ihre Spieler lautstark zu unterstützen, aber die boten an diesem Abend nicht das was sie wirklich können.
Wo ist die offensive Abwehr mit Zugriff auf den Gegner, die die ersten Spiele so ansehnlich gemacht haben? Wo ist die schnelle Mitte oder die schnelle zweite Welle, die das Spiel der Weinsberger attraktiv machten?
An diesem Abend fehlte vieles. Die Kommentare der Spieler verdeutlichten dies: „wir lassen einfach zu viele klare Chancen aus“ oder „wir müssen in der Abwehr wieder zur alten Stärke zurückfinden“.
Die ersten 30 Minuten waren nahezu ohne Deckung gelaufen. Die Angreifer der NSU konnten nach wenigen schnellen Wechseln vor der Deckung bei 8m unbehindert werfen. Jeder musste alleine den Gegner attackieren, keine schnelle seitliche Abwehrbewegung zur Aushilfe, so dass alleine 5 Strafwürfe die Folge waren. Dazu kam, dass diese noch sehr einseitig von den Schiris gegeben wurden. Ganze 45 Minuten musste der TSV warten, bis er erstmals auch diese Chance hatte.
16 Tore zur Halbzeit scheinen in Ordnung zu sein, das waren aber meist Einzelaktionen und kein Ergebnis eines flüssigen Angriffs der Lücken schafft für die starken Werfer Max Schulze oder Jan König. Ein einziger Tempogegenstoß von Alex Ruck auf der rechten Seite war zu sehen. Überhaupt „vergaß“ man förmlich die Außen Alex Ruck und Markus Seifer.
Die offensivere und auch sofort erfolgreichere Abwehr nach der Pause ließ die Fans wieder hoffen. Dem entgegen wirkten die vielen TSV Fehlwürfe was zur höchsten Führung der NSU beim 24:21 nach einem erneuten 7m führte. Die erste Zeitstrafe der SU bot die Möglichkeit mit einem Strafwurf wieder heranzukommen, die aber leider vergeben wurde. Trainer Stefan Fähnle griff zur Auszeit. Danach folgte eine Szene die entsetzt die Weinsberger Spieler reaktionslos werden ließ. Sven König spielte nach dem NSU Anspiel deren Ball heraus, der wurde von Borchert mit dem Fuß(!) zu seinem Linksaußen gespielt, der ohne Behinderung einnetzte. Von den Schiris keinerlei Reaktion, obwohl es offensichtlicher nicht ging.
Man muss den Weibertreustädtern zu Gute halten, dass sie nie resignierten. Endlich wurde auch mal ein Ball abgeblockt. Da die Sportunion jetzt mit ihren Würfen erfolglos blieb konnte Rico Reichert sogar die erste Führung in der zweiten Hälfte in der vorletzten Minute erzielen, 29:28. Leider gelang anschließend nach Weinsberger Auszeit der Kempa Versuch von Max nicht. Wie im vergangenen Spiel in Sandweier gelang auch dieses Mal nicht der Zugriff auf den Gegner um die Zeit herunterzuspielen. Hier fehlt einfach die Cleverness so eine Situation zu meistern. Viel zu frei konnte der Linksaußen den Ausgleich erzielen.
Die Weinsberger stehen nach Abschluss der Vorrunde auf dem 6. Platz mit sehr geringem Abstand zur Spitze, was vor der Runde sicher niemand erwartet hätte. Die letzten Spiele aber zeigten, wie schwer die Belastung auf nur wenigen Spielern liegt. Hier muss in der Rückrunde die Last auf noch mehr Spieler verteilt werden, um erfolgreich zu bleiben.
Weinsberg: Hölzl, Wersch (Tor) Schulze (2), Rico Reichert (6), Leinhos (5), Schwerdtle, Sven König (3), Ruck (3), Prasolov (8/2), Wahl, Seifer, Jan König (2), Bollmann.
Strafwürfe: NSU 8, TSV 3, Zeitstrafen NSU 2, TSV 3. (sp)
Hinterlasse einen Kommentar