TSV Weinsberg – SG H2Ku Herrenberg 28:26 (13:13)

Das Heimspiel gegen den Drittligaabsteiger aus Herrenberg begann mit einer Schweigeminute.
Abteilungsleiter Eberhard Saup erinnerte an die Verdienste des kürzlich verstorbenen Weinsberger Handball-Funktionärs Rolf Schlotterbeck. Er führte die Abteilung von 1968 – 1972, war vorher schon Stellvertreter in dieser Position. Darüber hinaus wirkte er als Pressewart, Betreuer bei der Jugend und sogar im Hauptverein.

Das Auswärtsspiel in Weinsberg hatte sich das Oberliga-Spitzenteam aus Herrenberg sicher anders vorgestellt. Vom Anpfiff weg bot der Oberliga-Aufsteiger aus der Kerner Stadt dem Favoriten Paroli. Am Ende hatten sich die Schützlinge von TSV-Trainer Markus Kübler in einem spannenden und hart umkämpften Spiel den Sieg redlich verdient. Die Kübler-Sieben steckte bravourös weg, dass Jan König bereits in der zweiten Minute nach seinem Tor zum 1:0 verletzt für die restliche Spielzeit ausfiel. Ebenfalls sehr gut kompensierten Kapitän Sven König und Co in der ersten Hälfte die Schwäche beim Abschluss von der Siebenmeterlinie: Von fünf Strafwürfen versenkte der TSV gegen den sehr starken Gäste-Torwart Tobias Barthold nur einen Treffer. Auch wenn die schnellen Gäste nach dem 1:1 bis zur Pause immer wieder mit einem bis zwei Toren in Führung gingen, der TSV zeigte eine Top-Leistung, Moral, Willen und Kampfgeist. Konzentriert in Abwehr und Angriff gelang Maximilian Schulze in der 15.Minute der umjubelte 5:5 Ausgleich für den TSV. Nach dem Ausgleich zum 12:12 durch Roland Kroll in der 28. Minute gelang Schulze eine Minute später gar die zweite Weinsberger Führung zum 13:12. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen. Erst kurz vor dem Pausenpfiff gelang Herrenberg durch Christian Maas der 13:13 Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den knapp 300 Zuschauern das gleiche Bild: Herrenberg legte vor, Weinsberg zog nach. Nicolai Fasano zeigte eine glänzende Leistung im TSV Tor und war mit 15 Paraden ein entscheidender TSV-Rückhalt. Die Wende im Spiel gelang der Kübler-Sieben in der 36. Minute: Nach herrlichem Anspiel von Max Schulze gelang Rico Reichert am Kreis die 17:16 Führung für das Heim-Team. Mit einem verwandelten Siebenmeter erhöhte Roland Kroll auf 18:16. Ab diesem Zeitpunkt gab der TSV seine Führung bis zum Schlusspfiff nicht mehr ab. Gelenkt von Alexei Prasolov im Rückraum bauten die Kernerstädter mit einer Energieleistung ihre Führung bis zur 53 Minute beim 27:21 durch Rico Reichert auf sechs Tore aus. Auch wenn die Gäste nochmals alle Kräfte mobilisierten und in der spannenden und in der umkämpften Schlussphase nochmals bis auf zwei Tore verkürzen konnten, Sven König und seine Mitstreiter ließen sich dieses Mal nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Nach dem Schlusspfiff lagen sich die Mannschaft und Trainer Markus Kübler glücklich in den Armen. „Heute gab es nichts zu mäkeln, meine Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Minute in Abwehr und Angriff gleichermaßen gut gekämpft und die Konzentration das ganze Spiel hochgehalten“, lobte Kübler die Kampfmoral und den spielerischen Einsatz seiner Truppe.

Nachdem man zu Beginn der Saison gegen Spitzenteams verloren habe, sei seine Mannschaft nun einige Oberligaspiele reifer, das habe man deutlich gesehen. „Das war unsere beste Leistung seit Jahren“, stellte Mannschaftskapitän Sven König fest. Nur mit dem konsequent guten Spiel habe man gegen den Drittligaabsteiger bestehen können.

Weinsberg: Fasano, Frisch (Tor), Schulze (6), R. Reichert (3), Leinhos, Schwerdtle, J.König (1), F.Reichert, S. König (6), Ruck (3/1), Prasolov (2), Kroll (7/5), Geiger, Vollert.

gud