TSV Weinsberg – TV Bittenfeld II 26:26 (12:10)

Der TSV Weinsberg hat den Heimsieg gegen den favorisierten TV Bittenfeld II in einem weiteren Handballkrimi in der Weibertreuhalle knapp verpasst. Nur fünf Sekunden fehlten dem Rumpfteam von Trainer Stefan Fähnle um gegen den starken Aufsteiger die Überraschung perfekt zu machen. Sven König brachte sein Team in der 60. Minute mit 26:25 in Führung und die Fans des Heimteams zum Jubeln. Da waren noch 45 Sekunden zu spielen. Dann kassierte Günkör Cakar eine Zwei-Minuten Strafe. Als TSV Torhüter Fabrice Wersch den Verzweiflungswurf der Bittenfelder Angreifer 30 Sekunden vor dem Abpfiff abwehrte, schien das Spiel zugunsten des Fähnle-Teams gelaufen. Doch das war noch nicht der Schlusspunkt: Sofort attackierten die Bittenfelder die in Unterzahl spielenden Weinsberger Spieler im Eins gegen Eins. In Bedrängnis unterlief einem jungen Spieler ein folgenschwerer Ballverlust. Blitzschnell spielte der Favorit Marvin Gülle am Kreis frei,  der fünf Sekunden vor dem Abpfiff zum Ausgleich der Gäste traf. Da war der Jubel bei TVB-Trainer Thomas Randi, seinen Spielern und den mitgereisten Fans grenzenlos. „Wenn man fünf Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich macht, kann man schon sagen, das war für uns ein glücklicher Punktgewinn“, sagte Randi beim Trainer-Talk  nach dem Spiel. „Weinsberg hat ein sehr starkes Spiel gemacht, immer wenn wir dachten, jetzt kippt das Spiel, hat der TSV wieder zwei Torte vorgelegt“, zollte Randi den Gastgebern Respekt. „Ich muss meiner Mannschaft ein ganz großes Kompliment machen, sie haben mit einer tollen Moral bravourös gekämpft und hatten Bittenfeld am Rande einer Niederlage“, sagte TSV Coach Stefan Fähnle.

Er könne keinem Spieler einen Vorwurf machen, der Punktverlust gehe auf seine Kappe: „Wenn ich die Auszeit zwei Sekunden früher nehme ist das Spiel für uns entschieden“. Bitter für die Weinsberger war, dass sich Alexej Prasolov in der 21. Minute am Knie verletzte und nicht weiterspielen konnte. Ohne die Leistungsträger Max Schulze, Jan König, Rico Reichert und Alexander Ruck bot das Weinsberger Rumpfteam dem Tabellenzweiten  aus Bittenfeld einen unglaublich großen Kampf.

Obwohl die Bittenfelder mit Powerhandball loslegten und bereits nach drei Minuten mit 0:2 führten, behielten die Weinberger einen klaren Kopf und spielten konzentriert ihr System. Dabei konnte der TSV sich einmal mehr auf seine starken Torleute Yannick Hölzl und Fabrice Wersch verlassen, die mit zahlreichen Glanzparaden ihr Team im Spiel hielten. Am Kreis zeichneten sich Günkör Cakar und der seit drei Spielen reaktivierte Philipp Nentwich aus. Nach 13 Minuten führten die schnell spielenden Gäste mit 6:3. Eine Zwei-Minutenstrafe für den TVB brachte dann die Wende für den TSV Weinsberg. Durch Tore von Felix Reichert und Alexej Prasolov glichen die Kernerstädter zum 6:6 aus. Danach verlief das Spiel auf Augenhöhe. Auch wenn Bittenfeld immer wieder ein Tor vorlegte, glich der TSV umgehend aus. In der 27. Minute erzielte Philipp Nentwich die erste Weinsberger Führung zum 11:10. Mit einem Siebenmeter erhöhte Kapitän Sven König in der 30. Minute zum Halbzeitstand von 12:10 für die Hausherren. Nach dem Seitenwechsel hielten die Weinsberger die schnellen Gäste in Schach. mehr als den zwischenzeitlichen Ausgleich ließ das Team von der Weibertreu nicht mehr zu. „Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen, jetzt bin ich schon enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, den Sieg über die Zeit zu bringen“, resümierte König.

Es spielten: Hölzl, Wersch, (beide Tor) Frank (3), F. Reichert (2), Seifer (2), Cakar (4), Sven König (9/4), Prasolov (1), Wahl  (4), Bollmann, Nentwich (1)    gud